24-Stunden-Familie

Ohne Kita sitzen wir als Familie oft vierundzwanzig Stunden aufeinander.

Nein, ganz so krass ist es bei uns nicht.

Mein Mann arbeitet acht Stunden in unserem kleinen Büro, bekommt aber öfter Besuch von uns: „Papa machst du das Tablet an?“ „Passt dir der Termin heute nachmittag?“ „Hundis*?“

Auch der Große ist oft am Vormittag in der Schule und somit außer Haus.

Und die Große, die Kleine und ich sind viermal in der Woche in unserer GeKi. Ja, auch dort sitzen wir Mädels nicht nur aufeinander, aber im Prinzip sind wir uns immer nahe. Außer an den Nachmittagen, wenn die Große ihre beste Freundin besucht, oder während dem Mittagsschlaf der Kleinen.

Obwohl ich ein Mensch bin, der viel Zeit für sich alleine braucht geht mir das nicht auf den Keks (außer wenn ich um sechs Uhr bei meiner Morgenroutine gestört werde). Ich bekomme trotzdem meine Auszeiten, z.B. wenn die Großen auf die Kleine aufpassen und ich das Kinderzimmer aufräume.

Wie ist es mit Exclusivzeit für jedes Kind?, wurde ich vor einer Weile gefragt.

Erst einmal meldete sich bei dieser Frage mein schlechtes Gewissen. Weil ich gerade am Struggeln war, ob ich der Mittleren mehr Aufmerksamkeit zuteil werden lassen kann. Aber dann wurde mir klar: Nein, es ist nicht die Exclusivzeit die fehlt. Wenn wir vorlesen, dann hören alle zu, gehen wir in die Bücherei, dann sind alle dabei und hat jemand Sorgen oder Ängste, dann schaufeln wir ein bisschen Privatsphäre. Wobei es selbst dann meistens gut tut, wenn die Geschwister dabei sind. Die Kleine verteilt großzügige Streicheleinheiten, der Große erzählt, dass er das auch kennt und die Mittlere ist einfach da, mit ihrer wohlwollenden Art.

Was uns hingegen fehlt ist Zeit für Aktionen (und eine Mama oder einen Papa die Lust darauf hat). Am Vormittag sind wir unterwegs und die Kleine schläft am Nachmittag oft bis sechzehn Uhr, so dass eine größere Aktion dann nicht mehr möglicht ist, da wir um achtzehn Uhr zu Abend essen. Aber das wird sich auch wieder ändern, wenn die Kleine keinen Mittagsschlaf mehr macht. Dann wird auch vom Nachmittag wieder Zeit übrig bleiben.

Übrigens: Selbst wenn wir ins Schwimmbad gehen packe ich alle mit ein, obwohl wir freies Schwimmen betreiben (oder gerade deshalb?). Gerne nehme ich die Oma mit, doch öfter noch eine Freundin. Wir schauen zu, wie die Kinder dem Wasser begegnen und ggf. teilen wir uns auf zwischen Nichtschwimmer- und Planschbecken.

Und, wie ist das bei dir? Verbringt ihr auch viel Zeit zusammen? Fehlt bei euch Exklusiv-Zeit? Unternehmt ihr regelmäßig etwas gemeinsam?

Alles Liebe Helen
Alles Liebe Helen

* Die Kleine hatte schnell raus, dass Papa es liebt süße Hundebilder mit ihr im Internet zu suchten.

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