Heute gehe ich der Frage nach, welche Regeln nötig sind, damit eine GeKi gelingen kann.
Für mich gibt es zwei essenzielle Regeln und ein paar gute Regeln.
Essenziell ist für mich die absolute Verlässlichkeit.
Es ist wichtig, dass jeder weiß, dass er sich auf die anderen verlassen kann.
An dem Tag, an dem ich die Begleitung der Kids übernehme, komme ich pünktlich. Ich kümmere mich verantwortungsvoll um die Gruppe und lege mein Augenmerk auf die Beziehungsarbeit zu Kindern, denen es noch nicht leicht fällt sich von der Mama zu lösen.
Falls wir krank sind, sage ich so früh, wie möglich ab (gerne warne ich auch vor, falls es sein könnte, dass wir aufgrund von Krankheit nicht kommen können).
Ohne Verlässlichkeit ist eine GeKi zum Scheitern verurteilt, denn es können sich keine beständigen Strukturen etablieren.
Eine weitere, essenzielle Regel ist für mich der respektvolle Umgang miteinander.
Ich achte und respektiere, die Wünsche, Vorstellungen und Meinungen von anderen Menschen und erwarte, dass sie selbiges bei mir tun. Eine Grenze ziehe ich da, wo es um Gewalt gegen Menschen geht. Das kann und will ich nicht tolerieren.
Ohne ein gutes Miteinander, ist eine GeKi zum Scheitern verurteilt, denn es kann keine Gemeinschaft entstehen.
Gute Regeln
✨ Zu den guten Regeln gehören für mich, dass wir regelmäßig an der GeKi teilnehmen, pünktlich kommen und falls wir nicht kommen, absagen.
Dies hat zwei Gründe:
Zum einen bietet es den anwesenden Kindern Sicherheit. Ja, meine Freundin kommt heute!
Zum anderen unterstützt es die Verlässlichkeit. Denn wenn am Ende nur die Begleiter kommen, aber alle anderen spontan zu Hause bleiben, ist das nicht der Sinn der Sache und als Begleiter frage ich mich dann, warum ich gekommen bin.
✨ Für mich als Mama finde ich es wichtig, dass ich mir die Regel aufstelle, dass ich an Tagen an denen ich nicht die Kinder begleite, etwas arbeite. Natürlich genieße ich es auch, wenn ich in Ruhe mit anderen Eltern quatschen kann, aber für mich ist es essenziell mit meinen Projekten voranzukommen. Die Zeit in der GeKi ist meine Arbeitszeit.
Das vermittele ich auch meinen Kindern. Natürlich kuschele ich zwischendrin eine Runde mit der Kleinen oder bring der Großen ihren Rucksack ans Fenster, wenn sie ihn braucht. Aber im Großen und Ganzen strahle ich die Botschaft aus: Ich arbeite jetzt.
✨ Weiter ist es aus meiner Sicht eine gute Regel, regelmäßig abzufragen, ob alle Beteiligten, mit den Rahmenbedingungen zufrieden sind. Sollte dies nicht der Fall sein und z.B. längere Öffnungszeiten gewünscht werden, dann suchen alle gemeinsam nach einer Lösung.
✨ Somit ist es für mich auch eine gute Regel, wenn die Rahmenbedingungen flexibel bleiben und stetig den Bedürfnissen, der Beteiligten angepasst werden können.
Das waren die Regeln für eine gelingende GeKi, die mir eingefallen sind. Schreibe gerne in die Kommentare, wenn dir weitere einfallen, du Rückfragen oder Ergänzungen hast.
Liebe Helen,
eine ganz super Idee, die GeKi zu gründen. Auch ich würde mir sowas hier vor Ort (10.000 Einwohner) wünschen, da meine beiden selbts 2h am Tag nicht gern zum Kindergarten gehen.
Allerdings habe ich eine Festanstellung ohne Homeoffice Möglichkeit und muss ab nä. Herbst (Ende EZ) wieder 45min pendeln.
Wenn es viele GeKis gibt, wäre ein nächster Schritt, sich als Elternteil, der die Funktion eines Erziehers übernimmt, diese Tätigkeit auch vom Staat vergüten zu lassen!
Das wäre nur gerecht und endlich ein Schritt Richtung Gleichberechtigung von Müttern (und wenigen Vätern) mit „Erwerbstätigen“, Respekt vor Care-Arbeit. Und schlussendlich nur gerecht, weil sie halt Kinder wie im KiGa professionell betreuen.
Alles Gute Dir und deinen Projekten,
Martina
(die Mitglied beim GFB und Verband für Familienarbeit ist)
liebe Martina,
danke dir für deine Worte. Leider sind nicht alle Berufe mit einer GeKi zu vereinbaren…
Wenn ein Elternteil die Funktion des Erziehers übernimmt wäre es möglich als Tagesmutter zu agieren oder eine Großtagespflege zu eröffnen.
Alles Liebe Helen