Heute erzähle ich dir, wie wir im Familiendorf (Stand Februar 2023) neue Familien aufnehmen. Wie alles bei uns verändert sich auch dieser Punkt immer wieder. Wir sind auf der Suche nach einem besseren Konzept, entwickeln uns weiter, neue Familien stoßen zu uns oder wir durften neues lernen.
Grundsätzlich betreiben wir wenig Werbung für das Familiendorf.
✨ Wir haben eine Homepage (die meistens veraltet ist),
✨ eine Facebook-Seite (die kaum gepflegt wird) und
✨ eine E-Mail-Adresse (die mit Spams voll läuft).
✨ Wir hängen (sehr selten!) Zettel über unser Projekt aus und
✨ geben (nur gelegentlich!) Infos übers Familiendorf in Telegramgruppen weiter.
Trotzdem finden uns immer wieder Menschen, weil sie nach Alternativen suchen.
Wenn sich diese melden machen wir immer einen Termin zum Schnuppern aus (insofern unsere E-Mail bei der Gegenseite nicht im Spamordner landet).
Manchmal kommt die ganze Familie vorbei, meistens ein Elternteil plus Kind und neustens ein Papa mit dem jüngeren Geschwisterkind. Letzte Version war irritierend, aber ziemlich toll, weil wir Zeit hatten uns in Ruhe zu unterhalten. Aber wir richten uns da nach den Familien.
Meistens zeigen wir das Gelände, quatschen ein bisschen und versuchen alle wichtigen Informationen zu vermitteln. Da dies erfahrungsgemäß schwierig ist, wenn ein Kind dabei ist, was noch fremd ist und erst mal alles entdecken möchte, haben wir einen Infozettel entwickelt, auf dem alle wichtigen Fakten enthalten sind und den wir entweder durchsprechen oder der Familie zum Nachlesen mit nach Hause geben können.
Im Anschluss überlegen wir uns als Gruppierung, ob die neue Familie sympathisch war und geben in den kommenden Tagen eine Feedback an die Familie (manchmal bitten wir die Familie auch ein zweitesmal zu kommen, da nicht alle Mitglieder des Familiendorfs vor Ort waren).
Wenn wir uns nicht vorstellen können, dass die Familie ins Familiendorf passt, dann schreiben wir: »Es tut uns sehr leid, aber leider hat die Chemie nicht gestimmt.« Diesen Text musste ich noch nie verfassen, aber eine Mama, die zum Schnuppern da war, hatte ihn uns geschickt und er ist perfekt, denn er ist nicht ablehnend oder abwertend der anderen Partei gegenüber.
Als nächster Schritt kommt die neue Familie für einen Monat zum Schnuppern. In dieser Zeit lernen wir uns intensiver kennen und eine Beziehung zu den Kindern wird aufgebaut. Ungefähr nach der Hälfte des Monats beginnt die neue Familie die Begleitung der Kinder zu übernehmen, damit wir mitbekommen, wie sie mit den Kindern umgehen.
Nach dem Monat besprechen wir, ob die Familie zu uns passt und aufgenommen werden kann. Es kam tatsächlich einmal vor, dass eine bestehende Familie ein Veto gegen die Neuaufnahme einlegte, obwohl die neue Familie mit anderen Familien bereits gut befreundet war. Wie wir damit umgegangen sind, kann ich dir gerne in einem anderen Blogartikel verraten, dann schreib kurz in die Kommentare ⬇️⬇️⬇️).
Nach dem Schnuppermonat wird in der Regel die neue Familie aufgenommen. Hierzu füllen wir gemeinsam eine Vereinbarung aus. Damit einher geht, dass sie Teil unserer Telegramgruppe wird, einen regelmäßigen Beitrag an unseren Förderverein spendet und verlässlich einmal in der Woche die Begleitung der Kinder übernimmt.
Im Anschluss folgen zwei weitere Probemonate, die eigentlich unnötig sind, da wir die Kündigungsfrist gestrichen haben. Die somit insgesamt drei Probemonate hatten wir nach unserem ersten (und bislang einzigen) großen Krach im Familiendorf eingeführt. Damals hatten wir noch eine drei monatige Kündigungsfrist und die (neue!) Familie mit der es den Konflikt gab, weigerte sich unsere Gruppierung zu verlassen und berief sich auf die Kündigungsfrist. Damals wurden die insgesamt drei Monate Probezeit eingeführt, da wir nun aber die Kündigungsfrist gekippt haben und sie umformuliert haben in: »BITTE haltet uns auf dem Laufenden, falls ihr plant in eine Kita zu wechseln, umzuziehen oder XY.« sind auch die Probemonate eigentlich unnötig.
Alles klar, oder sind noch Fragen offen geblieben? Dann ab damit in die Kommentare oder schreib mir ne Mail.
Eine Antwort auf „Neue Familien aufnehmen“